Mobilitätskonzept Nordstad

Die Nordstad soll zum drittgrößten Ballungsraum des Landes werden. Ein neues Mobilitätskonzept bietet die notwendigen Perspektiven.

Ein neues Mobilitätskonzept soll der gesamten Nordstad neue Visionen bieten. Die Minister François Bausch und Claude Turmes haben das Konzept, das  ein Teilbereich des territorialen Leitbilds der Nordstad ist und vom Ministerium für Energie und Raumplanung entwickelt wurde, am 19. Mai 2021 vorgestellt.

Das Konzept enthält umfassende Veränderungen, die zur Lebensqualität der Bürger und Bürgerinnen der Gemeinden beitragen sollen. Es basiert auf sieben Schlüsselelementen, die hervorragende Perspektiven für die multimodale Mobilität in der Nordstad sind.

Das Konzept beinhaltet den Bau von neuen Umgehungstraßen um Ettelbrück und Diekirch. Diese sollen aber anders als üblich nicht dazu dienen, den Transitverkehr die Ortschaften weitläufig umfahren zu lassen, sondern den Bürgern helfen, von Ort zu Ort zu kommen, ohne sich dafür quer durch die Innenstädte bemühen zu müssen. Die 2,8 Kilometer lange Ortsumgehung Ettelbrück soll eine Verbindung der B 7 in Höhe der ehemaligen Zigarettenfabrik mittels einer Brücke und einem anschließenden Tunnel zur N 15 in Höhe der Rue de Bastogne und von dort weiter durch einen Tunnel bis nach Warken schaffen. Die etwa 2,5 Kilometer lange Ortsumgehung Diekirch sieht vor, die N 7 vom Bamerdall bis zur N 17 in Höhe der Rue Clairefontaine durch einen Tunnel zu verbinden, um dann über eine neue Sauerbrücke am Kreisverkehr der Rue Joseph Merten und der Route de Gilsdorf zu enden.

Ein weiteres Element des Konzepts ist die Umgestaltung der zentralen Achse.  Aktuell werden Ingeldorf und ein Teil Diekirchs von der Bahnlinie in zwei Hälften geteilt. Geplant ist die Verlegung der Bahngleise mitsamt den Straßen, sodass Züge nicht mehr durch Ingeldorf, sondern im Norden drum herum – am Fuß des „Goldknapp“ entlang – fahren. Durch das Umverlegen bleibe die Bahntrasse nicht nur erhalten, es werde damit auch eine weitere Haltestelle in Ingeldorf entstehen. Auf der zentralen Achse werden zwei Busspuren und ein Radweg nur von wenigen Straßen ergänzt, deren einzige Funktion die Erreichbarkeit der angrenzenden Stadtteile ist.

Ebenfalls geplant ist der Bau eines Umsteigeknoten („Pôle d’échange“) in Erpeldingen-Sauer, an dem sich Bus, Bahn und Auto kreuzen. So entsteht ebenfalls ein neuer Bahnhof in Erpeldingen-Sauer. Durch Park & Ride soll es möglich werden, das Auto hier stehen zu lassen und auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen.  

Ein weiteres Schlüsselelement in der Verkehrsvision bildet das Fahrrad. Ein Fahrrad-Expressweg soll entlang der Alzette und der Sauer, die die Gemeinden verbinden, entstehen. Von diesem sollen andere Fahrradwege abzweigen und in die Dörfer führen. Anbindungen sollen es ermöglichen, bis zum Stausee oder bis nach Luxemburg-Stadt zu radeln.

Der gesteckte Zeitrahmen für die am Mittwoch vorgestellten Veränderungen ist das Jahr 2035.